Zeitraum: September 2012 - September 2014
zuletzt aktualisiert: 06.04.2021
Dies ist die Beschreibung aus den FoNews: Nummer 3 | Juni 2013:
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Müll ist nicht gleich Müll wer seinen Restmüll nach organischen Abfällen, Plastik und Papier sortiert, ist in Sachen
Mülltrennung schon ganz weit vorn. Um die Sortierung von Altpapier noch effektiver zu gestalten, entwickeln Prof. Dr. Claudius Schnörr und drei Masterstudenten an der Fakultät für Informatik und Mathematik Methoden, um den Papierstrom zu analysieren, bevor er in eine Recycling-Anlage gelangt.
Bisher werden Anlagenparameter durch die Betreiber überwiegend nach Augenmaß eingestellt und können kaum dynamisch an die momentane Beschaffenheit des Materials angepasst werden. Um die Zusammensetzung des Altpapiers zu bestimmen, werden die Fließbänder, auf denen es in moderne Papierverwertungsanlagen befördert wird, mit Kameras unterschiedlicher Sensorik (visuell und Infrarot) überwacht. Aufgabe der Hochschu-le ist es, die Daten aus den Kameras zusammenzuführen und konsistent auszuwerten. Zunächst ist eine robuste Kommunikation der Geräte untereinander herzustellen. Anschließend müssen spezifische Algorithmen zur Ob-jekterkennung entwickelt und analysiert werden. Dazu sind nicht nur die Programmierfähigkeiten der Studierenden gefragt. Unterschieden werden müssen z. B. Pizzakartons, Büropapier oder Zeitungen und Magazine. Auch der Grad der Bedruckung, die Form- und Größenverteilung sowie die Feuchtigkeit der Materialien spielen für die Analyse eine wichtige Rolle.
Durch die Auswertung des Forscherteams soll es später möglich sein, die Objekte besser voneinander zu trennen und zu recyceln. »Wenn wir den Sortierprozess nur um ein Prozent verbessern können, wäre das schon sehr gut«, erklärt Prof. Schnörr. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt startete im September 2012 und wird gemeinsam mit vier Projektpartnern, unter anderem der RWTH Aachen und der BAVARIA-Entsorgungstechnik GmbH in Unterschleißheim, durchgeführt.